Code of Conduct des BHMA
Breite Öffentlichkeitsarbeit
Der BHMA sieht es als eine seiner wichtigsten Aufgaben an, so über die Arbeit der Händler und Auktionshäuser zu informieren, dass sowohl bei Entscheidungsträgern von Politik und Kultur als auch in der Öffentlichkeit ein Verständnis für die Tätigkeiten und das Engagement der Händler und Auktionshäuser entsteht.
Politische Aufklärung
Der BHMA bündelt die Interessen seiner Mitglieder und vertritt diese an den Schnittstellen von Kunst, Kulturwissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Als Experte für Historica und militärische Antiquitäten ist der BHMA kompetenter Ansprechpartner gegenüber Institutionen, Politik, Behörden sowie der Öffentlichkeit. Es ist angestrebt, dass der BHMA oder aber Teile seiner Mitglieder sich an Arbeitskreisen von Museen beteiligen sowie die wissenschaftliche Arbeit der deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e. V. (kurz DGO) unterstützen. Sowohl die Mitglieder des Vorstandes als auch viele Mitglieder des BHMA sind bereits als Berater von Museen tätig.
Kulturförderung
U.a. in enger Zusammenarbeit mit der DGO e. V. leistet der BHMA einen entscheidenden Beitrag zur Unterstützung der Kultur, respektive professionelle Informations- und Beratungsleistungen für öffentliche Museen und Stiftungen. Der BHMA wird über die jeweiligen Landes- und Bundesgremien bis hin zum Bundestag sowie Bundesrat einschließlich des Bundesamtes für Verfassungsschutz auch Informationsschnittstelle sein.
Handelsobjektspezifische Besonderheiten
Die Geschichte der Jahre 1933- 1945 verpflichtet die Kaufleute und Auktionshäuser seit jeher zu größter Sorgfalt und Umsicht im Umgang mit Objekten aus dieser Zeit. Aus diesem Grund bieten alle Mitglieder des Bundesverbandes diese Gegenstände nur dann an, bzw. geben sie nur dann ab, wie dies unter den Voraussetzungen der §§ 86 a, 86 des deutschen Strafgesetzbuches ausgeführt:
Zum Zwecke der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder zu ähnlichen Zwecken.
Der BHMA ist der festen Überzeugung, dass die Vermittlung von Objekten aus der Zeit des Dritten Reiches im Rahmen der selbstverpflichtenden Richtlinien an Museen, Archive und ernsthafte Sammler eine unverzichtbare und wichtige Arbeit bedeutet, die den historischen Museen und Sammlungen die Gelegenheit zum Erwerb von echten Zeitdokumenten zum Studium und besseren Zeitverständnis bietet und so dazu beiträgt, dass sich Ähnliches wie in der Zeit des Nationalsozialismus nicht noch einmal wiederholen kann (siehe Anlage B, 2. und 3. Absatz).
Der BHMA distanziert sich vom Handel mit jeglichen modernen Anfertigungen von Gegenständen, die mit verfassungswidrigen Emblemen versehen sind, bzw. die den Anschein von realen Objekten aus der Zeit des Dritten Reiches erwecken wollen bzw. mit der Zeit des Nationalsozialismus assoziiert werden. Im Gegensatz zu Museumsrepliken für Ausstellungen, Film, Theater etc. haben diese modernen und teilweise der Fantasie entsprungenen verfälschten Produkte keine legale Rechtfertigung ihrer Existenz.
Die den Mitgliedern evtl. angebotenen Stücke werden von diesen nach Möglichkeit sichergestellt und der Polizei zur Vernichtung bzw. zum Aufbau von Lehrsammlungen für die staatsbürgerliche Aufklärung übergeben. Durch diese Tätigkeit beteiligt sich der BHMA am Kampf gegen die Verbreitung von Propagandamaterial und Gegenständen mit verfassungswidrigen Kennzeichen in der Öffentlichkeit.
Der BHMA lehnt kategorisch jeglichen Handel mit Gegenständen von Opfern des Holocaust ab, da dieses eine Verhöhnung der Opfer darstellt und die Gefühle von Angehörigen der Opfer verletzt. Auch wenn der Handel mit diesen Gegenständen rechtlich legal sein mag, ist der BHMA der Überzeugung, dass dieses aus ethischen Gründen nicht zu vertreten ist. Zu diesen Gegenständen gehören KZ- und Lagergeld, sogenannte Judensterne, KZ Briefe von Häftlingen, Bekleidung und Erinnerungstücke von Häftlingen etc.
Entsprechende angebotene Gegenstände werden von den Mitgliedern des BHMA nach Möglichkeit sichergestellt, um diese an Gedenkstätten und entsprechende öffentliche Einrichtungen zu übergeben. Hier will der BHMA einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass diese schicksalsbehafteten Belegstücke aus Deutschlands dunkelster Vergangenheit nicht mehr im Handel auftauchen, sondern ihren letzten Aufenthalt in den entsprechenden Museen und Gedenkstätten finden und so der Forschung und Lehre als wichtiges Dokumentationsmaterial dienen.
Der BHMA fühlt sich nicht nur dem sorgsamen Umgang mit Gegenständen der Zeitgeschichte verpflichtet, sondern wird auch einen entscheidenden Beitrag zum korrekten Erscheinungsbild des Handels mit Objekten der Zeitgeschichte in der Öffentlichkeit leisten.
Service
In der BHMA-Geschäftsstelle werden branchenrelevante Informationen gesammelt, aufbereitet und den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Die Mitglieder können sich insoweit über das händlerspezifische Themenspektrum informieren, so beispielsweise über Ansprechpartner in Politik und Kultur. Sie erhalten Auskunft für fachspezifische steuerliche und anwaltliche Beratung, über Studien zum Markt mit Historica und militärische Antiquitäten bis hin zu aktuellen Gesetzesregelungen. Für mögliche Konfliktfälle zwischen Kunden und Mitgliedern des BHMA steht der Vorstand als Expertengremium mit dem Ziel der Konfliktlösung zur Verfügung. Sowohl Kunden als auch Mitglieder des BHMA können das Expertengremium ansprechen und den fraglichen Gegenstand zur Prüfung vorlegen. Die Mitglieder des BHMA sind angehalten, den Entscheidungen des Expertengremiums zu folgen. Bei Nichtbeachtung könnte die Konsequenz die Entziehung der Mitgliedschaft zur Folge haben.